BUNNT-CO
Bürgerinitiativen Natur- und Umweltschutz
in Nordwest-Tunesien – Community Organising
Ein Projekt im Rahmen des Förderkonzepts Ta’ziz-Partnerschaft für Demokratie des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland.
Projektlaufzeit: 01.09.2023 - 31.12.2024
Ziel ist die Förderung zivilgesellschaftlicher Partizipation in Nordwest-Tunesien und die Schaffung diskursiver Freiräume für die künftige Generation und somit Schaffung zivilgesellschaftlicher Voraussetzungen für die demokratische Transformation. Dem entsprechen die Projektziele
Um diese Ziele zu erreichen, ist dieses Projekt im Sinne des „Community Organising (CO)“ aufgestellt.
Community Organising ist ein Konzept und ein Verfahren, das darauf abzielt, Bürger und Bürgerinnen dazu zu ermächtigen, ihre eigenen Gemeinden und ihr gesellschaftliches Umfeld aktiv zu gestalten und zu verändern. Es geht darum, die Stimmen und Bedürfnisse der Menschen zu sammeln und zu organisieren, um gemeinsam für soziale und politische Veränderungen zu kämpfen.
Aus diesem Grunde stehen die beiden Projektbausteine „Community Organising I“ sowie „Community Organising II“ im Zentrum des Projektes. Hier sollen thematische Dialogforen und Bürgerforen entwickelt und durchgeführt werden.
Dialogforen sind Veranstaltungsformen, auf denen verschiedene Interessengruppen oder Stakeholder über politische oder soziale Themen diskutieren und Lösungen suchen, wie sie die Themen gemeinsam angehen können. Die Foren dienen der Förderung von Verständnis, Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und können von Regierungen, NGOs oder auch von Bürgerinitiativen organisiert werden. Dialogforen können Präsenz-Veranstaltungen am runden Tisch oder in einer Aktion bzw. bei einem gemeinsamen Projekt, Online-Plattformen oder Hybridformate sein. Sie tragen dazu bei, Konflikte zu lösen und gegenseitige Interessen und Perspektiven besser zu verstehen.
Bürgerforen sind Organisationsformen, die von Bürger/innen gegründet werden, um politische Teilhabe und Mitwirkung an politischen Entscheidungsprozessen zu fördern. Sie bieten eine Plattform für Diskussion und Meinungsbildung und arbeiten oft eng mit politischen Entscheidungsträgern und anderen Einrichtungen zusammen, um politische Forderungen und Anliegen der Bürger/innen zu vertreten. Bürgerforen müssen/sollten demokratisch organisiert sein und Wert auf Transparenz, Partizipation und Zusammenarbeit legen.
Eindrücke aus der Arbeit in den Projektbausteinen
Beide Veranstaltungs- bzw. Aktionsformen können sowohl auf einer regionalen Ebene (in den einzelnen Gouvernoraten) als auch überregional (in den vier Gouvernoraten Nordwest-Tunesiens und darüber hinaus) durchgeführt werden. Vorrangig werden allerdings Dialogforen eher auf der regionalen Ebene und die Bürgerforen eher auf der überregionalen Ebene eine Rolle spielen. Unter dem Sammelbegriff „Dialogforen“ sollen aber im Weiteren beide Aktionsformen verstanden werden.
Eine besondere Form eines Dialogforums ist die Initiierung von Arbeitsgruppen zur Errichtung von Natur-Erlebnis-Gärten in allen vier Gouvernoraten, um vor allem das Umweltbewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu steigern, indem sie
Um die tunesischen Projektpartner/innen für diese Aufgaben zu qualifizieren und zu befähigen, wurden spezifische Projektbau-steine geplant und durchgeführt. Dies sind dies die Bausteine „Bestandsaufnahme“, „Multiplikator/innen-Qualifizierung in Community-Organising“, „Strategiekonferenz zur Projektaufstellung“, „Methodentraining I und II zum Community Organising“ sowie Bausteine zur „Zwischenevaluation“ bzw. zur „Schlussevaluation“. Alle Projektbausteine sind so aufeinander bezogen, dass sie für den Projektfortschritt praktisch nachvollziehbare „Meilensteine“ darstellen.
Das Projekt-Design ist in der unten stehenden Grafik dargestellt
Ehrenamtliche Leistungen …
ENEA trägt vor allem mit dem ehrenamtlichen Einsatz eines Steuerungs- und Beratungsteams zur Begleitung, Unterstützung, Co-Training, zum Empowerment sowie zur kollegialen Beratung, zur Peer-Supervision, zur Team-Reflexion sowie zum Coaching der tunesischen Partner/innen bei, und zwar in den Präsenzphasen sowie in virtuellen Meetings.
Projektbaustein 1: „Bestandsaufnahme“
Zunächst galt es, die vorhandenen Strukturen aus dem Vorläuferprojekt „BUNNT“ - das damals entstandene Netzwerk „Réseau des Associations Environnementales dans le Nord-Ouest de la Tunisie“ (RAENOT) - zu revitalisieren und nachhaltig fortzuentwickeln. Dazu musste die Arbeitsfähigkeit personell hergestellt und langfristig finanziell gesichert werden.
Die Netzwerkarbeit der Zielgruppe der Umweltschutzinitiativen in vier Gouvernements in Nordwest-Tunesien muss zu einer produktiven Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Stakeholdern befähigt werden durch die Vermittlung von Qualifikationen und Kompetenzen vor allem für Multiplikator/innen, Vorreiter/innen und aller „treibenden Kräfte“ mit Hilfe des demokratiefördernden Problemlösungs- und Moderationskonzepts „Community Organising“.
Im Oktober 2023 wurden alle vier Gouvernorate besucht und im Rahmen von je einem Workshop wurden insgesamt fast 100 regionale Akteure sensibilisiert und mobilisiert.
Von den laut Teilnahmelisten insgesamt anwesenden „100“ (99) Teilnehmer/innen/innen waren 58 Frauen (58%) und 41 Männer (42%). Vertreten wurden 29 Vereine aus den Bereichen Natur-, Umwelt- und Klimaschutz, 9 GDAs (landwirtschaftliche Gruppen) sowie 12 Verwaltungsbereiche (Forst, Landwirtschaft, Umwelt, Schulen)
Den ausgefüllten Rückmeldebögen ist zu entnehmen, dass 90 % der Teilnehmer/innen/innen sensibilisiert wurden und bejahten, einen deutlichen Lerneffekt erzielt zu haben. Lernbedarfe wurden darüber hinaus hinsichtlich von Kommunikationstechniken, Planungstechniken und Organisationswissen und -verfahren angegeben.
Projektbaustein 2: „Multiplikator/innen-Qualifizierung
An der in Hannover im November/Dezember 2023 durchgeführten Qualifizierungsmaßnahme nahmen 9 Partner/innen aus Tunesien teil – davon 5 Frauen und 4 Männer.
Alle Teilnehmenden (100%) wollen aktiv werden und stehen voll (100%) zu den Zielen und Inhalten des CO.
Alle Teilnehmer/innen setzen sich als Multiplikator/innen zur Gewinnung neuer Akteure sowie zur Planung und Durchführung von Maßnahmen („Mikroprojekte als Dialogforen) aktiv ein.
Projektbaustein 3: „Strategiekonferenz“
In Vorbereitung der Strategiekonferenz, die im Januar 2024 durchgeführt wurde, führten die tunesischen Partner/innen Ende 2023 einen Wettbewerb durch, um Vorschläge für bürgernahe Dialogforen zu erhalten. Entsprechende Vorschlagsbögen wurden an die im Netzwerk verbundenen Natur- und Umweltvereine ausgegeben, an lokale und regionale Verwaltungsstellen als auch an Bürger/innen auf lokalen Märkten verteilt. Im Ergebnis wurden 78 Vorschläge zu „Mikroprojekten“ (Dialogforen) eingereicht. Das Alter der Einreicher/innen umfasst dabei den Bereich von 8 Jahren bis 92 Jahren.
Im Rahmen der Strategiekonferenz wurde über die gemeinsamen Ziele sowie über konkrete die konkreten Arbeitspläne entschieden – es wurde eine gemeinsame „Charta“ verabschiedet als Leitbild für die bevorstehende Netzwerkarbeit. Es wurde über die durchzuführenden Maßnahmen zur Einrichtung von Dialog- und Bürgerforen sowie von Arbeitsgruppen sowie über den Einsatz der finanziellen Projektmittel entschieden.
Aus den vorgeschlagenen 78 Ideen wurden 40 priorisiert und ausgewählt, d.h. jeweils 10 in jedem der Gouvernorate. Diese werden sukzessive von den Vereinen des Netzwerks RAENOT in Kooperation mit Stakeholdern und Bürger/innen aus der Zivilgesellschaft durchgeführt.
Mit der personellen Besetzung von Projektsteuerkreisen wurde auf der Strategiekonferenz im Januar 2024 die Projektaufstellung abgeschlossen. Projektsteuerkreise bestehen auf der Ebene der vier Gouvernorate Beja, Jendouba, El Kef und Siliana sowie auf der überregionalen Ebene „Nordwest-Tunesien“ auf der die Gouvenorate zusammengeschlossen sind.
Diese Steuerkreise bestimmen über die durchzuführenden Dialog- und Bürgerforen auf der jeweiligen Gouvernements-Ebene bzw. auf der Ebene Nordwest-Tunesien.
An der Strategiekonferenz nahmen 19 Personen (mindestens vier pro Gouvernorat) teil, davon 10 Frauen und 9 Männer.
Vertreten waren 7 Umwelt- und Naturschutzvereine, 2 GDAs (landwirtschaftliche Gruppen) sowie 8 Verwaltungsstellen aus dem Forst- und Umweltbereich sowie aus Schulen.
Regionale Projektsteuerkreise in allen vier Gouvernoraten wurden zunächst mit jeweils 4 Personen (weitere können hinzukommen) und der überregionale Projektsteuerkreis mit 9 Personen besetzt.
Aus 78 vorgeschlagenen Projektmaßnahmen als Ergebnis eines „Wettbewerbs“ unter der Zivilgesellschaft wurden 40 zur Durchführung ausgewählt (Priorisierung)
Maßnahmeplanungen wurden durchgeführt anhand der Kriterien
Projektbaustein 4: „Methodentraining I zum CO”
Um die vorgesehenen Multiplikator/innen bzw. Teamleiter/innen auf die Aufgaben im Hinblick auf den Projektbaustein „Community Organising I“ vorzubereiten, fand im Februar 2024 ein erstes Methoden-Training statt.
Am Methodentraining I nahmen 22 Personen (mindestens je vier pro Gouvernorat) teil, davon 12 Frauen und 10 Männer. Vertreten waren 8 Umwelt- und Naturschutzvereine, 3 GDAs (landwirtschaftliche Gruppen) sowie 8 Verwaltungsstellen aus dem Forst- und Umweltbereich sowie aus Schulen.
Alle Teilnehmenden (100%) wollen sich aktiv am Projekt beteiligen und bestätigen zu 100% den intendierten Lerneffekt.
Projektbaustein 5: „Zwischenevaluation“ - Halbzeitbilanz -
Ende April 2024 fand die Zwischenevaluation des Projektes BUNNT-CO im Gouvernorat Kef statt, einem der vier Gouvernorate Nordwest-Tunesiens, welche im Projekt gefördert werden. Zwei „Mikroprojekte“ (Dialogforen) wurden dabei besichtigt und besprochen.
„Natur-Erlebnis-Garten“
Die Gemeinde J‘rissa im Gouvernorat Kef ist ein Beispiel dafür, wie im Rahmen des Projektes Akteure aus Administration, Umweltinitiativen, Bergbau und Zivilgesell-schaft zusammenfinden und gemeinschaftlich an einer Entwicklungsstrategie für die Region arbeiten. BUNNT-CO stellt unter anderem in den Fokus, für Natur und Umweltschutz zu sensibilisieren – daher wird in jedem Gouvernorat auch ein „Natur-Erlebnis-Garten“ als Leuchtturmprojekt angelegt.
In J‘rissa liegt das ausgewählte Gelände für diesen Garten inmitten der vom Bergbau und Desertifikation betroffenen Landschaft in der Siedlung Cité Essaada. Der öffentliche Garten mit einem Fokus auf Umweltbildung soll die lokale Biodiversität und Präsenz von heimischen Pflanzen stärken. Und dies in einer Ortschaft, welche an eine alte Eisenerzmine angrenzt, sowie in unmittelbarer Nähe zu einer großen Zementfabrik liegt. Der Garten soll somit für eine Renaturierung sorgen, den Anwohner/innen einen Ort des Natur-Erlebens bieten, sowie für die aktuellen Umweltproblematiken sensibilisieren.
Ein „Boulevard der Biodiversität“ soll von der Minenstadt J‘rissa mit verschiedenen Baumarten zum Garten in Cité Essaada führen. Hierfür und ebenso für den Naturerlebnisgarten selbst werden Bäume und Pflanzen in einer Baumschule des Forstdezernats El Kef gezogen.
Die Bewässerung dieser Pflanzen wird durch die Zusammenarbeit mit der Bergbaufirma sichergestellt, welche das nahgelegene und unbelastete Grubenwasser zur Verfügung stellt. Der Garten soll außerdem mit Bänken, Mülleimern, einem Kinderspielplatz und Beleuchtung ausgestattet werden, die teilweise durch die Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellt werden.
Während des Besuchs des Terrains für den Garten im Rahmen der Zwischenevaluation waren auch einige Anwohner/innen vor Ort, welche ihren Willen zum Ausdruck brachten, zur Gestaltung und zum Schutz der Fläche beizutragen. Sie wiesen auch nochmals darauf hin, dass sie als Bevölkerung schon lange unter der Verunstaltung der Landschaft durch die Industrie und dem Mangel an Erholungsmöglichkeiten in der Natur durch einen starken Wandel des Bioklimas hin zu spürbar größerer Trockenheit vor dem Hintergrund des Klimawandels leiden.
Somit zeigt dieses Beispiel des Mikroprojektes „Natur-Erlebnis-Garten“ von J‘rissa, wie im Rahmen des Projektes BUNNT-CO nicht nur eine kleine Natur-Oase für die lokale Bevölkerung errichtet wird, sondern darüber hinaus ein Akteurs-Netzwerk initiiert wird, das die Verbesserung der auf Natur-, Umwelt- und Klimaschutz ausgerichteten Umfeldbedingungen selbst in die Hand nimmt – das ist „Community Organising“ im besten Sinne.
„Sensibilisierung für Naturschutzgebiete“
Im Rahmen der Zwischenevaluation Ende April wurde auch ein im Gouvernorat Kef bestehendes Naturreservat besichtigt. Denn hier wurde im Rahmen von BUNNT-CO im Naturreservat „Saddine“ eine Informations- und Sensibilisierungskampagne für die Besucher/innen des geschützten Naturraumes gestartet. In diesem Zuge wurden fünf Informationstafeln im Eingangsbereich neu installiert, welche sowohl in arabischer als auch englischer Sprache auf den notwendigen respektvollen Umgang mit der Natur hinweisen.
Während des Besuchs des Naturreservats „Saddine“ durch das Projektteam wurden durch die Projektpartner/innen heimische Aleppo-Pinien gepflanzt, welche durch die Trockenheit im Klimawandel zwar gefährdet sind, jedoch nach wie vor große Standortvorteile haben.
Die neu gepflanzten Bäume dienen als ein Zeichen deutsch-tunesischer Partnerschaft und die gemeinsam wachsende Zukunft durch das Projekt BUNNT-CO. Mithilfe der Förderung des Auswärtigen Amtes wird somit in Nordwest-Tunesien eine wichtige Vernetzungsarbeit hinsichtlich der verschiedenen Akteure im Natur- und Umweltschutz unterstützt.
Nach der Besichtigung des Ökomuseums, des Geheges und des Besucherzentrums fand ein Austauschtreffen vor Ort statt, bei dem eine offene Debatte über viele Themen im Zusammenhang mit der Verwaltung und Einrichtung von Schutzgebieten, der Waldbewirtschaftung im Allgemeinen, der geltenden Gesetzgebung, der Nützlichkeit partizipativer Ansätze, der Notwendigkeit der Aussöhnung mit der Anrainerbevölkerung usw. geführt wurde.
Perspektive auf ein überregionales Dialogforum
Das Reservat ist ein nach der Ramsar-Konvention international anerkanntes Schutzgebiet, welches mit einem informativen Besuchszentrum und einem großen Artenreichtum von Flora und Fauna dienen kann. Dennoch sind die Besuchszahlen eher gering – ein Problem, wie es auch zahlreiche weitere Schutzgebiete dieser Art in Tunesien erleben. Die öffentliche Wahrnehmung und das Wissen über die sehenswerten Naturschutzräume sind unter der Bevölkerung eher gering. Im Rahmen von BUNNT-CO soll daher im weiteren Projektverlauf ein vermehrter Austausch zwischen den Naturreservaten angeschoben werden, um gemeinsam strategisch für einen nachhaltigen Ökotourismus agieren zu können. Themenbezogene Dialogforen sollen den Weg für eine erfolgreiche Umweltkommunikation ebnen und wichtige Stakeholder zusammenbringen.
Zu den „Outputs“ des Besuchs des Naturschutzgebiets „Saddine“ gehörte schließlich der Vorschlag, mit einer Konferenz zu starten, zu der die Verantwortlichen und weitere Akteure aus allen Schutzgebieten in den vier Gouvernoraten eingeladen werden, um die gemeinsamen Problemstellungen anzusprechen und zu fokussieren. Daraus sollte dann ein überregionales Dialogforum eingerichtet werden, an dem alle betroffenen Akteure (öffentliche Verwaltungen und Zivilgesellschaft, die im Bereich Natur-, Umwelt- und Klimaschutz tätig sind) teilnehmen sollen, um tiefergreifende Diskussionen zu diesem Thema zu führen.
Ziel sollte die Zusammenarbeit hinsichtlich eines strategischen Schutzgebietsmanagements sein, das einen Anstoß gibt für eine Funktion „Anwalt für die Natur“, die die Schutzgebiete gegenüber der Öffentlichkeit und den politisch Verantwortlichen einnehmen könnten.
In allen Projektbausteinen wurden die geeigneten Methoden und Strategien nicht nur theoretisch und praktisch erarbeitet und in Lösungsansätze für das Community Organising in den einzelnen Gouvernoraten umgesetzt, sondern es wurden auch ganzheitliche Methoden erkundet, um das Anliegen des Netzwerks RAENOT zu kommunizieren, wie das nebenstehende Beispiel zeigt
Nach dieser „Halbzeitbilanz“ startete das Projekt in die „2. Halbzeit“ mit dem weiteren
Projektbaustein 6: Methodentraining II zum CO“
Mit diesem Trainingsmodul wurden die Teilnehmer/innen auf die geplanten überregionalen Dialog-Foren vorbereitet. Trainiert wurden Kommunikationsstrategien und -techniken, Stakeholderanalyse, Konfliktlösungsmanagement sowie Verhandlungstrategie nach dem Harvard Konzept in Theorie und Praxis mit Übungen und Rollenspielen.
Am Methodentraining II (Ende Mai 2024) nahmen 24 Personen (mindestens je vier pro Gouvernorat) teil, davon 13 Frauen und 11 Männer. Vertreten waren 7 Umwelt- und Naturschutzvereine, 3 GDAs (landwirtschaftliche Gruppen), 2 Wirtschafteinrichtungen (Centres d’Affaires) sowie 7 Verwaltungsstellen aus dem Forst- und Umweltbereich sowie aus Schulen.
Alle Teilnehmenden (100%) wollen sich aktiv am Projekt beteiligen und bestätigen zu 100% den intendierten Lerneffekt.
Im praktischen Teil dieses Bausteins wurden Ideen für vier überregionale Dialogforen entwickelt und diskutiert und schließlich konzeptionell geplant, um sie in den anschließenden Wochen und Monaten zu realisieren. Die Themenbereiche bzw. die verbundenen Problemlagen sind für
Überregionale Dialog-Foren
Dabei wird zunächst von den vier Gouvernoraten in Nordwest-Tunesien ausgegangen, aber perspektivisch sollen auch alle anderen Regionen Tunesiens mit einbezogen werden, da die Problemlagen überall in Tunesien vergleichbar sind.
Derzeit wird als Auftakt für das Dialogforum „Schutzgebiete“ eine Konferenz in Tabarka für dem 20. Juli 2024 geplant. Eingeladen hierzu wurden Fachleute aus Hochschulinstituten, Vertreter/innen aus Ministerien und Fachverwaltungen und aus Natur- und Umweltschutzvereinen sowie Naturführer/innen und andere Tourismusexpert/innen aus ganz Tunesien. Anschließend werden weitere Details zur Bestandsaufnahme sowie Lösungsvorschläge zu den Problembereichen in Arbeitsgruppen erarbeitet. In einer für Oktober 2024 geplanten Schlusskonferenz soll dann ein gemeinsames Dokument verabschiedet werden, das Lösungsvorschläge für die am dringendsten zu behebenden Missstände an die verantwortlichen Stellen der Regierung richtet.